Nur zwei Jahre gebaut und extrem selten: Die Luxusversion Renault Ondine - gesehen in den Neunziger Jahren mit Pariser Kennzeichen.    Foto: Poschadel


Es war der 6. März 1956 als ein paar tausend Gäste in Paris ins Palais de Chaillot strömten, um die Nachfolgerin, die Dauphine, kennenzulernen. Nun, eine richtige Nachfolgerin wurde der neue Renault nicht. Schließlich lief der 4 CV – liebevoll auch „Cremeschnittchen“ genannt, noch rund fünf Jahre parallel zum neuen Modell vom Band.
Rund 26 PS-chen trieben die ersten Serienautos der Dauphine auf knapp über 100 km/h. Dem Leiden sollte aber bald ein Ende bereitet werden.
Später gab es gar 36 PS, die das 650-Kilo-Wägelchen auf knapp 130 beschleunigten. Zum Ende der Bauzeit von 1965 bis 1967 wurde ausschließlich diese „Gordini“ genannte Version angeboten.
Aber das war noch nicht das Ende der „Leistungsorgie“: Die Rallye-Version R 1093 erreichte mit fast 50 PS 140 km/h - und startete bei der Rallye Monte Carlo.
Neben einer Luxusversion „Ondine“ die von 1960 an zwei Jahre auf dem Matkt war, baute Alfa Romeo eine Lizenz-Dauphine. Sogar hundert...

...Elektroversionen gab es von der Henney Motor Company in Illinois. Die Tester von auto, motor & sport (ams) bescheinigten der Dauphine im Vergleich mit dem Käfer die besseren Eigenschaften. Ein richtiges Liebhaberfahrzeug ist sie dennoch nicht geworden. Sie ist in Deutschland selten wie Goldstaub und kostet, wenn eine angeboten wird, ab etwa 2000 Euro für zuwendungsbedürftige Exemplare. Einen sehr gut erhaltenen Gordini gibt’s knapp unter 10.000 Euro. Aber selbst im Mutterland Frankreich ist kaum eine aufzutreiben. Die Ersatzteilsituation ist bei der Technik aber erträglich: Viele Teile gab's schon im "Cremeschnittchen" und wurden auch noch in späteren Modellen verbaut. Nur das Blech, ja das Blech...es ist das K.O.- Kriterium schlechthin.
Bleibt zu hoffen, dass wenigstens ein paar überleben werden. In diesem Sinne: Joyeux anniversaire, Dauphine!