1978 stach Renault mit dem 18-er in ein Wespennest. In den Markt der Mittelklasse-Limousinen mit klassischem Stufenheck, der vor allem von Audi, Opel und Ford dominiert wurde. Seit 1970 warb der Ford Taunus um Kunden, ab 1975 der Ascona B von Opel, die 1981 das C-Modell nachschoben.
Exakt im gleichen Zeitraum wie der R18 bot Audi seinen Klassenprimus Audi80 (B2) an. Ein hart umkämpfter Markt also, ohne die anderen Marken erwähnt zu haben. Er hatte es also nicht leicht, der als Nachfolger des R12 gehandelte Neuling.
Wobei auch das nur zum Teil stimmt. Denn er war auch deutlich größer als der R12. Das gleiche Problem hatte der Kunde beim R16-Nachfolger R20. Daher schielten etliche R16-Fahrer auch auf den R18, trotz seines Stufenhecks. Für den praktischen Nutzen war der Kombi „variable“ im Angebot. Am Anfang gab es zwei Versionen, TL/GTL mit 64 PS, TS/GTS mit 79 PS.
Die G-Modelle zeichneten sich durch eine gehobenere Ausstattung aus, wie ...

...unter anderem Zentralverriegelung, elektrische Fensterheber, Gummilippen auf den Stoßstangen und Scheinwerfer-Wisch-Wasch-Anlage. 1980 gesellten sich ein 2,1-Liter-Diesel mit 67 PS und ein 1,6-Liter-Turbo mit zunächst 109 PS, später gar mit 125 PS zur R18-Familie.
1983 sorgte ein Facelift für eine optische Aufwertung. Breitere Kunststoff-Stoßstangen und ein geänderter Kühlergrill waren die auffälligsten Merkmale. Gleichzeitig lancierte Renault eine 4x4-Variante, die allerdings dieses Mal nicht von Sinpar kam, sondern von Steyr-Daimler-Puch eigens für Renault entwickelt wurde.
Anscheinend war die Zeit der mutigen Design-Experimente in Boulogne-Billancourt vorbei. Nach dem Renault 4, dem R16, R12, den Schwestern R15/17 und dem Renault 14 zeigte sich der R18 sehr gefällig und auch als Kombi machte die wirklich schöne Linienführung eine gute Figur. Der altbacken wirkende Taunus, der bürgerliche Ascona und der kantige Audi 80 hatten vom Design her kaum eine Chance gegen Frankreichs Schönling. Allerdings verspielte er diesen Bonus mit anfänglichen Qualitätsmängeln, die man zwar bald abstellen konnte, aber wie sagt man? Ist der Ruf erst ruiniert...
Trotz aller Unkenrufe, in seinen acht Jahren Bauzeit entschieden sich dennoch mehr als 2,1 Millionen Käufer für den Renault 18. Und er war nicht die schlechteste Wahl. Er machte, wie seine Familienmitglieder auch international Karriere, in den USA wurde er als Renault 18i gehandelt, aber auch Australien, Südamerika, Asien wurden zur Heimat des frischen Franzosen. Und er bildete die Basis für ein atemberaubendes Coupé: Den Renault Fuego! 1986 wurde er vom Renault 21 abgelöst. Auch er wieder etwas größer als der Vorgänger, aber auch mit Stufenheck oder als Kombi, später auch als Fließheck erhältlich. Der R18 indes hat seinen festen Platz bei den Fans gefunden.
Foto: Renault