Wirkt wie eine geglättete Version des Vorgängers Renault 12. Der Aerodynamik kam die Form jedenfalls zugute.
Foto: Oldtimerreporter.Gaubatz


Mutlos. Langweilig. Ideenlos. So wetterten viele, auch eingefleischte Renault-Fans, beim Erscheinen des Renault 18. Völlig zu Unrecht. Sicher, vom Design seiner Ahnen war er meilenweit entfernt. Er war nicht so innovativ wie der R16, nicht so mutig im Design wie der R12, auch nicht so avantgardistisch wie der R14 und sicher auch nicht so frech wie der R5. Und gerade das war das Mutige an ihm. Neue Wege zu gehen. Und er ging seinen Weg. Mit Erfolg. Mehr als zwei Millionen Käufer griffen zum R18.

Im Frühjahr 1978 stand er bei den Händlern. In gerade mal zwei Ausführungen. So viel mehr Versionen gabs vom Vorgänger R12 auch nicht. Nummer 18 war in den Basisversionen TL mit 64PS aus 1,4 Litern Hubraum und als TS mit 79 PS aus 1,6 Litern Hubraum erhältlich. Mit den gleichen Motoren gab es dann auch noch die Modelle GTL und GTS mit besserer Ausstattung, wie z.B. elektrischen Fensterhebern, Zentraltürverriegelung und Scheinwerfer-Wischwasch-Anlage. 1979 folgte die Kombiversion „variable“, mit den gleichen Ausstattungsmerkmalen und Motoren. Spätestens beim Kombi konnte von langweiligem Design keine Rede mehr sein, der überzeugte, wie die Limousine übrigens auch, durch eine sehr harmonische Seitenlinie. Und Ideen hatte man auch in Billancourt. 1980 stieß ein Selbstzünder dazu, der aus 2,1 Litern Hubraum 67 PS ablieferte. Und was bislang als Gordini vermarktet wurde, hieß nun schlicht „Turbo“. Und kitzelte aus dem 1600er-Aggregat satte 109 PS. Ab 1982, in jenem Jahr unterzog man den R18 einem Facelift, folgten noch weitere Ausstattungen und Leistungsversionen. Er war also weder langweilig, noch mutlos. Und innovativ war er auch. Manchmal muss man halt auch mal genauer hinsehen. In der nächsten Print-Ausgabe des Franzosenblech berichten wir von gleich mehreren R18. Und einem tragischen Unglück.