Mindestens ein Präsident ist uns bekannt, der heute noch Peugeot 604 fährt: Joachim Kaiser vom PeReCi Motor-Klassik-Club.       Foto: oldtimerreporter.Haehnel


Berlin. Gut, so richtig hat der Peugeot 604 erst im September vierzigjährigen Geburtstag, als Produktion und Auslieferung der ersten Serienfahrzeuge 1975 begannen. Oder ist der wirkliche Jubeltag doch die  Vorstellung auf dem Genfer Salon im Frühjahr gewesen?
Sei’s drum. Wir liegen mit unserer Würdigung ja ziemlich genau in der Mitte. Das nennt man Kompromiss. Und ein Kompromiss war dann ehrlicherweise auch dieses neue Oberklasse-Modell. Schließlich stand gerade die Übernahme von Citroen durch Peugeot auf der Tagesordnung, aus der dann der neue PSA-Konzern entstand.
Nun ja, streng genommen war der 604 damit überflüssig. Man hatte ja mit dem Citroen CX ein fertiges Oberklasse-Modell im Portfolio. Andererseits wertet ein Spitzenmodell eine Marke grundsätzlich auf – für Peugeot, eher ein Hersteller von Brot- und Butterautos – ein nicht ganz unwichtiger Grund, den 604 doch (noch) zu lancieren…
Heraus kam eine Brot- und Butter-Oberklasse-Limousine, die zumindest entwicklungstechnisch halbherzig ausfiel. „Badge-Engineering“ war angesagt – auf Basis des bisherigen beliebten Spitzenmodells Peugeot 504. Und nicht nur das. Auch mit Konkurrent Regie Renault und anderen wurde „gebadged“: Schließlich war die im 604 ausgelieferte Maschine der so genannte Euro-V6, der gleichermaßen im Renault 30 und im Volvo 264 zu haben war – auch ein Kompromiss übrigens. Stammt er ursprünglich doch von einem V8-Entwurf ab. 136 PS waren Mitte der siebziger Jahre eine Ansage. Was fehlte, war...