Für Manta-Fahrer, die einen Kombi wollten: Der "Hatchback", der Opel Manta CC mit der großen Heckklappe, kam 1978.
Foto: Alf van Beem


Es gibt Vorurteile und Meinungen, die bleiben auf ewige Zeiten unauslöschlich in den Köpfen der breiten Masse haften. Französische und italienische Autos rosten bzw. streiken immerzu und die Fahrer eines Manta B haben immer einen erkälteten Ellenbogen. Warum das? Ganz einfach, sagt die öffentliche Meinung: Der Arm hängt zu jeder Jahreszeit aus dem Fenster bei den B-tisten. Ist dem tatsächlich so? Und was ist überhaupt das Phänomen des Manta B?

Blenden wir zur Klärung dieser Frage zurück ins Jahr 1977: Der Schlosser Erwin K. wünscht sich einen neuen fahrbaren Untersatz. Sein Kadett B kann nicht mehr, der Unterboden gleicht einer Lochplatte. Ein paar PS mehr dürfen es jetzt sein, überhaupt wäre etwas mehr Sportlichkeit chic. Was haben wir denn da? Aha, Ford Capri. Nicht schlecht, aber ein wenig pummelig. VW Scirocco? Chic, ja, aber gerne im Nu rostbraun. Nein danke. Renault 17? Gott bewahre, Franzose, niemals.


Böse Zungen behaupten, dass es die meisten Fuschsschwänze am bis zu 110 PS starken GTE gegeben haben soll.
Foto: Oldtimerreporter.Müller


Erwins Opel – Händler bringt die Erleuchtung: Jadegrün-metallic, Vinyldach, 90 PS und die schnittigsten Formen, die sich ein Opel-Fahrer erträumen kann. Opel Manta B! Lange Haube, kurzes Heck, ein schickes Coupé-Dach, fertig ist des Schlossers Traum. Ein bezahlbarer Traum, mit absolut irdischer Technik. Starrachse hinten. CIH-Motor, seit 1965 zuverlässig in diversen Opel-Modellen näselnd. Zuverlässig, was sonst? Viel Cowboy-Style, ein Schuss Italien, eine Menge treudeutsche Technik. Ideal für Erwin, er greift zu.  Fuchsschwanz im Preis eingeschlossen! Nur den Ellenbogen lässt er drin. Die Arthrose! Aber Automatik und Berlinetta? Nein, das ist was für Rentner. Schlosser, Tippse, Schrauber und Pensionär – alle mögen sie den B. Fliegen, cruisen, einfach fahren – alles ist möglich im B. Sogar das Parken vor der Uni. Und der Ellenbogen darf auch mal drinnen bleiben. Es lebe die Arthrosesalbe!