Normandie? Korea? Wäre nicht der Hintergrund und die unübliche "Uniform" des Fahrers, könnte man das glatt annehmen. Foto: Oldtimerreporter.Haehnel


Okay. Es gibt da immer noch die eine oder andere Differenz. Aber die Mehrheit tendiert doch zu General Purpose - also wörtlich "Allgemeine Verwendung" - kurz: GP als Entstehungsgeschichte des Wortes Jeep im Ami-Slang. Obwohl - der Besteller, die US-Army, soll den Begriff nie verwendet haben. Wie dem auch sei. Der kleine robuste Geländegänger wir in diesem Jahr 80 Jahre alt - ein Methusalem, quasi.

Sicher ist, dass der ruppige und gleichermaßen unverwüstliche Kämpfer nichts, aber auch gar nichts, mit dem zu tun hat, was heute unter dem Markennamen verkauft wird. Es steht zu befürchten, dass die "Wir-sind-eh-was Besseres-Jüngelchen" und die Opa-Truppe, die die heutigen Jeeps  oft zweifelhaft bewegt, in kürzester Zeit die Segel streichen würden, müssten sie mit dem "US-Army-Feld-Bomber" ihren verwöhnten Nanny-Mobil-Hintern von A nach B bewegen.
Der in den Kriegsjahren im Sinne der Unverwüstlichkeit entwickelte Stoppelhopser konnte jedenfalls von seinen Bantam-Vätern nicht in ausreichender Stückzahl produziert werden und lief dann bei Willys und Ford vom Band - oft in Seekisten für den Versand nach Übersee verpackt, wo die GIs dann noch vor der Nutzung ein kleines Bastelstündchen an den Tag legen durften.
Aber auch das ging so flott von der Hand, dass man geneigt ist: "Mehr Auto braucht kein Mensch" zu sagen. Nun, die heutigen aus dem CJ3 entstandenen Zivil-Mobile eben dieses Namens haben nichts, aber auch gar nichts, mit dem Ur-Vater gemein.
Sie findet man in Schau-Räumen - sorry, das heißt ja Show-Rooms, der .... Fiat-Händler. Meistens jedenfalls. Da stehen nun die Dickschiffe für alle, die noch nie einen Kampfwagen bewegen durften und alle, die den Truck-Führerschein nicht geschafft haben. Und für alle, die deshalb noch einen ganz privaten Feldzug planen - zum Beispiel am Wochenende über den reißenden Strom Kurfürstendamm, um die Marktenderinnen am anderen Ufer zu beglücken - falls heute überhaupt noch jemand weiß, wer oder was das ist: eine Marketenderin. Der Ur-Ahn macht sich jedenfalls nix draus. Glückwunsch zum 80-sten, du alter, erprobter Kämpfer!