Unter Rallye-Brüdern: Der Lancia 037 (vorn) wurde auf Basis des Beta Montecarlo entwickelt.
Foto: Stellantis/Lancia


Im Januar 1983 gewannen die deutschen Weltmeister Walter Röhrl/Christian Geistdörfer im Lancia Rally 037 die Rallye Monte-Carlo. An diesen Sieg erinnert Lancia jetzt mit einer Ausstellung auf der Piazza San Carlo in Turin. Sie war gestern einer von fünf Startorten der Rallye Monte-Carlo Historique, einer Oldtimer-Veranstaltung auf den Spuren der berühmten Rallye. Sie begann mit Sternfahrten aus Bad Homburg, Turin, London, Oslo und Reims nach Monaco. Lancia ist mit rund 30 Fahrzeugen im Teilnehmerfeld vertreten.

Am Rande der Veranstaltung in Turin konnten Fans einen Lancia Rally 037 aus der Saison 1983 bewundern. Das originale Werksauto ist der Teil der Sammlung der Stellantis Gruppe und steht normalerweise im Heritage HUB in Turin.Trotz des scheinbaren konstruktiven Nachteils, mit Hinterradantrieb gegen die allradangetriebenen Audi Quattro anzutreten, dominierte der Lancia Rally 037 die Saison 1983 in der Weltmeisterschaft. Walter Röhrl gewann drei WM-Läufe, sein finnischer Teamkollege Markku Alén zwei. Am Ende des Jahres ging der Titel des Markenweltmeisters an Lancia.
Der Lancia Rally 037 erhielt seinen Namen aufgrund der in der Rennabteilung vergebenen Projektnummer 37.
Für den Einsatz im Motorsport musste zunächst ein Straßenmodell her. Dieses präsentierte Lancia offiziell auf dem Turiner Autosalon 1982. Das Serienmodell wurde nur 200 mal gebaut, die vom damaligen Reglement für die sogenannte Gruppe B verlangte Mindeststückzahl.

Bei so geringer Auflage konnten die Ingenieure ein radikales Fahrzeugkonzept umsetzen. Das Chassis des Lancia Rally 037 basierte auf dem serienmäßigen Lancia Beta Montecarlo. Die Fahrgastzelle wurde allerdings vorne und hinten durch einen Rohrrahmen erweitert – eine ebenso leichte wie stabile Konstruktion. Die Form der gleichzeitig aggressiven und eleganten Karosserie stammte vom Designstudio Pininfarina.
Um das Gewicht niedrig zu halten, wurde die Karosserie aus glasfaserverstärktem Kunststoff hergestellt. Motorhaube und Heckdeckel konnten beim Rallyeauto im Sinne hoher Servicefreundlichkeit komplett abgenommen werden. Außerdem sorgte ein großer Heckspoiler für zusätzlichen Anpressdruck auf der Hinterachse. So war der Lancia Rally 037 bis heute das letzte Fahrzeug mit Hinterradantrieb, mit dem die Marken-Weltmeisterschaft gewonnen wurde. Fahrer am Lenkrad des Lancia Rally 037 wurden im Jahr 1983 außerdem Rallye-Europameister und Italienischer Rallyemeister.