Auch unter Staatsoberhäuptern ist die Oldtimerleidenschaft nicht selten. Die Lancia Flaminia ist in Italien das Maß aller Dinge beim Präsidententransport. Fotos: stellantis


Seit 1961 ist die Lancia Flaminia das offizielle Fahrzeug des Präsidenten der Italienischen Republik. Das in spezieller Ausführung gebaute Luxusfahrzeug wurde seitdem bei der Amtseinführung von zehn Präsidenten sowie bei den Feierlichkeiten zum „Tag der Republik“ an jedem 2. Juni eingesetzt. Auch Staatsgäste, darunter Politiker wie John F. Kennedy und gekrönte Staatsoberhäupter wie Queen Elizabeth II., fuhren einst mit der Lancia Flaminia zu offiziellen Anlässen.
Jetzt rollte die präsidiale Lancia erneut durch die Straßen Roms. Der greise Sergio Mattarella, gerade wiedergewählter italienischer Staatspräsident, legte mit ihr den Weg vom Palazzo Montecitorio, wo er vor beiden Häusern des Parlaments den Amtseid ablegte, zu seiner Residenz zurück. In einer symbolischen Umarmung der italienischen Hauptstadt führte die Route vom Montecitorio zur Piazza Venezia, zum Denkmal des unbekannten Soldaten und schließlich zum Palazzo del Quirinale.

"Frisch" aus den Pyrenäen: Ein megaseltener und dank der Pflege der Vorbesitzerin top erhaltener OSI Neckar St. Trop, jetzt in den Händen des überzeugten Europa-Fans Ulrich Schulik. Fotos: Oldtimerreporter.Müller


Europa in den 1960er-Jahren. Die Spuren des Krieges sind noch deutlich zu erkennen an vielen Ecken des Kontinents. Man ist darum bemüht, sie auszuradieren, die Wirtschaftswunder werden angeschoben. Dass die einzelnen Länder miteinander arbeiten sollten, ist noch nicht in alle Winkel Europas vorgedrungen. Eine Union erscheint weit entfernt, wirklich grün ist man sich noch wenig in Europa. Dabei zeigt doch ausgerechnet ein Automodell auf, dass es funktionieren kann: Der NSU-Fiat Neckar Europa. Uff, welch ein ausufernder Name.

Britisch-kernig und optisch sehr gelungen kommt der TR4 auch und gerade zu seinem 60-sten Geburtstag daher - ganz im Gegensatz zu vielen aktuellen Autos. Fotos: Oldtimerreporter.Müller


Die englische Küche ist berühmt. Sie glänzt durch ausgefallene Kreationen, deren geschmackliche Besonderheiten Besucher aus anderen Erdenteilen leider nicht immer zu schätzen wissen. Da kredenzt man einen Haferbrei namens Porridge oder serviert Pommes frites mit Malzessig in Zeitungspapier. Oder eben gut gewürzte Fleischsorten, die durchaus munden. Ähnlich verhält es sich mit englischen Autos: Einen Morris Marina möchte man doch eher zur Kategorie Porridge zählen – einen Triumph TR4 hingegen zu den spicy beefs. TRIUMPH! Ein Name, der mit Kernigkeit unlösbar verbunden ist. Motoren, die dem Traktorenbau entspringen, Fahrwerke, die jede Unebenheit der Straße präzise rückmelden.

Nicht nur der Grill wurde beim Trabant 1.1 geändert. Auch die höhere Haube signalisiert den "VW-Big-Block" darunter.
Fotos: Oldtimerreporter.Müller.


1989, überall in der DDR. Der Stern des Sozialismus sinkt in Rekordgeschwindigkeit. Bürger begehren auf gegen Mangelwirtschaft und Unfreiheit, die altgediente Herrenriege des Politbüros muss ihren Hut nehmen. Ein Staat geht unter in den Wirren der Wendezeit, mit ihm viele bisherige Symbole des kleinen Wohlstands Ost. Die Grenzen sind offen, die Verlockungen des Westens sind nun erreichbar geworden. Dort findet sich auch ein vielfältiges Angebot an Gebrauchtwagen im Zustand 1 – 6. Luxus im Viertakt, so scheint es – was gilt da noch das bisherige zweitaktende Heiligtum? Die Straßen des Ostens und Westens füllen sich mit verlassenen Wartburg und Trabant. Der treue Begleiter Trabant wird schmählich missachtet, 18 Jahre Wartezeit sind vergessen, Golf & Co.rufen.